Die sogenannte fäkale Mikrobiotatransplantation (FMT) – im Alltag oft einfach „Kottransplantation“ genannt – ist eine innovative Therapie, bei der die gesunden Darmbakterien eines Spenders auf ein erkranktes Tier übertragen werden. Ziel ist es, die gestörte Darmflora des Patienten wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Wann kann eine Kottransplantation sinnvoll sein?
Kottransplantationen kommen bei Hunden und Katzen vor allem in folgenden Fällen zum Einsatz:
- Chronischer Durchfall, der auf andere Behandlungen nicht anspricht
- Antibiotika-assoziierte Dysbiose (Störung der Darmflora nach längerer Antibiotikagabe)
- Inflammatory Bowel Disease (IBD)
- Rezidivierende Clostridien-Infektionen
In Einzelfällen kann FMT auch bei Verhaltensauffälligkeiten (z. B. gesteigerte Ängstlichkeit), die möglicherweise mit dem Darmmikrobiom zusammenhängen, unterstützend wirken – hier steht die Forschung allerdings noch am Anfang.
Wie läuft die Behandlung ab?
Für eine Kottransplantation wird der Kot eines gesunden Spenderhundes oder einer gesunden Katze aufbereitet und dem erkrankten Tier oral, über eine Magensonde oder rektal zugeführt. Wichtig ist die sorgfältige Auswahl des Spenders: Nur absolut gesunde Tiere mit unauffälligen Laborwerten und stabiler Darmflora kommen infrage.
Ist das sicher?
In erfahrenen Händen ist die Methode risikoarm – die hygienische Aufbereitung und die richtige Indikationsstellung sind entscheidend. Kottransplantationen sollten nur nach tierärztlicher Rücksprache und unter kontrollierten Bedingungen erfolgen.
Unser Fazit:
Die Kottransplantation ist ein vielversprechender Therapieansatz bei chronischen Magen-Darm-Problemen – gerade dann, wenn klassische Behandlungen nicht zum Erfolg führen. In unserer Praxis beraten wir Sie gerne individuell, ob diese Methode für Ihr Tier infrage kommt.